ZEITTAFEL Dorfgeschichte auf dem Hintergrund der Weltgeschichte zu sehen
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Ende einer Ansiedlungsgeschichte im Banat

Im Herbst 1944 mußten sich die deutschen Soldaten zurückziehen und die Partisanen TITOS, sowie das Heer der Sowjetunion besetzten das Banat.
Nun kam unsagbares Leid über die DEUTSCHEN. Sie wurden nicht nur vollkommen rechtlos,sondern auch zu Sklaven der neuen Herren: die einen wurden nach Rußland deportiert, die anderen kamen in die Vernichtungslager. Dort waen sie unter menschenverachtenden Verhältnissen interniert,
wurden drangsaliert, erschossen oder fielen Krankheitenzum Opfer.
Allein aus Mramorak kamen 928 Menschen so zu Tode!
Mit der Herrschaft TITOS ging das Kapitel der drei Schwabenzüge und der erfolgreichen Besiedlung des Banates zu Ende!

Die folgende kleine Zeittafel soll helfen, die Jahre deutscher, evangelischer Menschen in Mramorak (Banat) aufzuzeigen:



KLEINE ZEITTAFEL ZUM VERSTÄNDNIS DER GESCHICHTE


1 1717 Erste urkundliche Erwähnung der Ortschaft MRAMORAK HB Seite 41
2 1790 Erste evangelisch-lutherische Gemeinden im Banat:
Heideschütz
HB Seite 121
3 1791 Ansiedlung von Franzfeld - reine deutsche evangelische Ortschaft HB Seite 121
4 1820 Prädium MRAMORAK - Ansiedlung evangelischer Deutscher in der bereits von Serben und Rumänen bewohnten Ortschaft
Anfang Dezember 1820 - Erste deutsche Siedler treffen ein!
HB Seite 41
5 1821 Am 7.Oktober 1821 treffen Ansiedler aus Franzfeld, aus der Batschka und Slavonien ein (9 Familien) HB Seite 78
6 1825 Erstes deutsches evangelisches Bethaus wird errichtet HB Seite 137
7 1825 Erster ständiger evangelischer Pfarrer - Pfarrer Polz HB Seite 137
8 1833 Pfarrer Polz gibt die Anregung zum Bau einer evangelischen Kirche HB Seite 137
9 1844 Am 9.November 1844 wird ein neues Bethaus (das zweite!) in Mramorak durch Pfarrer Polz eingeweiht, da das erste zu klein geworden war! HB Seite 138
10 1885 Am 12.Oktober 1885 - Beschluß der Kirchenversammlung in Mramorak eine Kirche zu bauen; der Baubeginn soll 1886 sein - mit der Auflage, Ende September 1888 damit fertig zu sein. HB Seite 138
11 1887
1888
1887 - 3.September - Bischof Dr.Gustav Szeberenyi (aus Budapest) visitiert die Kirchengemeinde Mramorak (kanonische Visitation)
Am 2.Sonntag im November findet die
EINWEIHUNG der Kirche in Mramorak
statt!
HB Seite 126
HB Seite 138
12 1904 Erste Filiale der Mramoraker Kirchengemeinde : Bawanischta HB Seite 121
13 1910 Madjarisierung - für 9 Jahre trägt Mramorak den Namen HOMOKOS
14 1912 Zweite Filiale der Kirchengemeinde von Mramorak in KUBIN HB Seite 121
15 1918 Am 1.Dezember 1918 Ausrufung des Königreichs der "Serben, Kroaten und Slowenen" HB S.123
16 1922 Am 31.Mai 1922 Dienstantritt des letzten evangelischen Pfarrers in Mramorak: Johannes Lang HB Seite 143
17 1923 Am 2.Juli 1923 findet eine Versammlung der Synode der lutherischen deutschen Kirchen in NEUSATZ statt - Ziel ist die Gründung einer evangelischen Landeskirche. HB Seite 125
18 1927 Der Entwurf für die Landeskirche steht fest. Popp tritt die Nachfolge des verstorbenen Pfarrers Gustav Adolf WAGNER an. HB Seite 125
19 1930 Die Verfassung der Evangelischen Kirche in Jugoslawien wird von König Alexander I. unterschrieben. HB Seite 125
20 1931 Der 1.Bischof der jugen Landeskirche wird gewählt: Pfarrer Dr. Philipp Popp (geb. 23.März 1893 - Märtyrer - Juni 1945).
71 Gemeinden und 65 Filialen wählten ihn einstimmig zum Bischof der
"Deutsch-Evangelisch-christlichen Kirche A.B. im Königreich Jugoslawien".

Der Rechtsanwalt Dr.Wilhelm Roth aus Kikinda wurde zum Weltlichen Präsidenten gewählt.
HB Seite 125
21 1931 Am 22.September 1931 wird der neue Bischof (Dr.Philipp Popp) in sein Amt eingeführt. In Anwesenheit vieler Würdenträger aus zwölf Staaten ordiniert Bischof Rendtorrff Popp zum Landesbischof. HB Seite 125
22 1931 Es erfolgt der Aufbau der Landeskirche:
  • sieben deutsche Seniorate (Dakanate)
    • Banater Dekanat
    • Batschkaer Dekanat
    • Belgrader Dekanat
    • Bosnische Dekanat
    • Syrmische Dekanat
    • Slowenisches Dekanat
    • Deutsches Reformierte Dekanat (Anschluß der ungarischen Kirche als selbständiges Südliches Seniorat)
  • HB Seite 125
    23 1931

    Das Banater Dekanat

    Das Banater Dekanat bestand aus 9 Gemeinden und 7 Filialen und umfaßte etwa 15.000 Deutsche.
    Zu ihm gehörte MRAMORAK (mit seinen Filialen).
    HB Seite 125
    24 1937 1937 feierte Mramorak das 50jährige Jubiläum der Kirche. Bischof Dr.Philipp POPP kommt deshalb in die Gemeinde. Er besuchte hier auch seinen Studienfreund, Pfarrer Johannes LANG.
    Siehe dazu auch die Anmerkung zur 50-Jahr-Feier
    HB Seite 126
    25 1941 Während des 2.Weltkrieges zerbricht das "Königreich der Koraten, Serben und Slowenen" - die Kroaten gründen einen eigenen Staat.
    Serbien und das Banat kommen für drei Jahre unter die Verwaltung des Oberfehlhabers der Deutschen Wehrmacht.
    "Banus" des Banats wird Sepp LAPP (ein Franzfelder).
    HB Seite 127
    26 1942 Nach dem Zusammenbruch des Staates und Aufteilung der evangelischen Landeskirche, wird Wilhelm KUND - Senior des Banats - die Vollmacht zur Führung der banater Kirche übergeben.

    Am 15.März 1942 wird Pfarrer Franz HEIN zum Bischof des Banats geweiht.
    HB Seite 127
    27 1944 Ende der deutschen Ansiedlung in Mramorak - Ende der Evangelischen Kirchengemeinde Mramorak - Ein Teil der Ortschaft wird zum "Gefangenenlager" umfunktioniert, wo die übrigen deutschen Menschen eingepfercht auf eine ungewisse Zukunft warten. HB Seite 127
    28 1945
    Abtransport der letzten Deutschen aus Mramorak (mit der Eisenbahn) nach RUDOLFSGNAD.
    Pfarrer Johannes Lang bleibt noch in Mramorak!
    HB Seite 182
    29 1945 Im Juni 1945 wird Bischof Dr.Philipp POPP standrechtlich erschossen; er wird zum "Märtyrer" der jungen evangelischen Landeskirche - so, wie viele andere auch! HB Seite 126
    30 1948 Am 31.Oktober 1948 findet der letzte deutsche Gottesdienst von Pfarrer Lang in Mramorak statt.
    Am 7.November 1948 verläßt Pfarrer Johannes Lang Mramorak.
    HB Seite 182
    31 1957 Durch den Volksaufstand in UNGARN kommt Pfarrer Johannes LANG nach Deutschland.
    In der Heiligen Nacht 1956 flüchtete er aus Ungarn und kam nach Österreich, über Nickelsdorf nach Wien und am 14.Januar 1957 in die Bundesrepublik Deutschland.
    Im November 1957 feiert er das Kirchweihfest mit den Mramorakern in Ludwigsburg. Bischof HEIN hält den Gottesdienst, Pfarrer Lang hält die Predigt.
    HB Seite 182
    HB Seite 145
    32 1959 Die Mramoraker Kirche wird abgetragen; es wird auf das Grundstück ein Wohnhaus erbaut. HB Seite 182
    Weitere Einträge folgen!
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