Übersicht MRAMORAKER   HEIMATORTSGEMEINSCHAFT   - EMPFANG IN MRAMORAK - 2003
 

Unser Empfang in Mramorak!



3.Reisetag

Am Mittwoch, 13.Augustn 2003, fahren wir um 8.00 Uhr in Pancevo ab, um nach MRAMORAK zu kommen. Wir sind alle gespannt, das alte Heimatdorf wieder zu sehen.
Landkarte
Es geht aus Pancevo hinaus auf einer Hauptstraße. Wir zweigen dann Richtung Dolovo ab. Die Straße verläuft geradeaus. Nach Dolovo (außerhalb des Dorfes) geht es in eine Senke und dann in Richtung Mramorak.

Das Ortsschild am Eingang, das ich bei unserer Reise 1984 aufgenommen hatte, fehlte. Zur rechten Seite, da wo der Stehle-Opa ("Schlossermichel") gelebt hatte, stehen jetzt lauter neue Häuser. Auch der Ziehbrunnen ist verschwunden. Auf der Hauptstraße fahren wir in das Zentrum des Dorfes, wo jedem von uns eine rote Schleife angesteckt wurde - das Zeichen der Freundschaft. (Frau Margareta Dapper-Boksan und Dinger-Xivie Katarina)

Dann wurden wir im neuen Verwaltungszentrum der bürgerlichen Gemeinde vom Bürgermeister Herr Wezevic Slavoljub und dem Vertreter des Kulturamtes, Herrn Grujicic Hilenko (er ist außerdem Tierarzt) begrüßt.
Ebenfalls begrüßten uns der serbische Priester Stahojlo Stojadihovic und der rumänische Priester, Ronulus Joca. Der Stellvertreter des Bürgermeisters ist Goran Vujovic.
Eine Volkstanzgruppe führte Tanz und Musik "Die Hirtenmusik" auf. Die jungen Mädchen und Burschen zeigten dabei so viel Lebensfreude, dass es uns allen gut tat.

Nach vielem Hin- und Her (die Kirchenleitung der serbisch-orthodoxen Kirche hatte es ihrem Pope untersagt, mit einem evangelischen Pfarrer einen ökumenischen Gottesdienst abzuhalten) feierten wir zwei Gottesdienste:
  • Zuerst um 11.00 Uhr in der serbisch-orthodoxen Kirche. Im Gespräch mit dem Pope hatte es Pfarrer Stehle erreicht, dass er wenigstens ein Lied singen durfte (den Kanon "Lobet und preiset ihr Völker den Herrn"). Die serbische Kirche, so wurde uns gesagt, darf nächstes Jahr (2004) ihr 150.Jubiläum feiern. Sie wird gerade renoviert. Der Turm soll 52 Meter hoch sein. Blick in die Kirche!
  • Im zweiten Gottesdienst - um 11.45 - in der rumänisch-orthodoxen Kirche war es unserem Pfarrer erlaubt, eine kurze Ansprache zu halten. Er sprach über das Wort aus dem Propheten Hesekiel - von den Vätern, die saure Trauben gegessen haben und von denen den Jungen die Zähne stumpf geworden waren. So die Leute; aber bei Gott ist es anders. Er gibt jeder Generation eine Chance. Dann sang er den Kanon mit der ganzen Gemeinde "Sende dein Licht und deine Wahrheit".
    Blick in die Kirche!
    Danach fand bei der serbischen Kirche an den Gräbern der drei Serben, die beim Einmarsch der Deutschen erschossen worden waren (u.a. auch der Schulleiter - Miksonewitch - ) eine Gedenkfeier statt, bei der unser Pfarrer eine Ansprache hielt. Dabei wurden zwei Kränze niedergelegt. Pfarrer Stehle beugte das Knie in einer Gedenkminute, als Zeichen der Gleichheit vor unserem Herrgott.


    Geplant war auch den serbischen Friedhof zu besuchen. Aus Zeitgründen ging es gleich zum ehemaligen deutschen Friedhof. Herr Zeman (wie er mir erzählte) hatte in vielen Arbeitsstunden wenigstens einen freien Platz im Friedhof gemäht und einige Wege freigemacht. Der ganze Friedhof ist mit wilden Sträuchern und Gebüsch übersät. Darin lagert eine Menge Unrat. Der Verdacht liegt nahe, dass dieser Ort als eine Art Müllkippe verwendet wurde. Später sagte man uns, dass es da auch Schlangen geben soll.

    Hier fand nun eine Gedenkandacht durch Pfarrer Stehle für unsere Gruppe statt. Die vorher genannten Persönlichkeiten waren allerdings auch anwesend. Das Leitmotiv der Ansprache war eine Liedstrophe von Arno Pötzsch (aus dem Losungsbüchlein):
    "Ach Herr, vor dir ist keiner reich und keiner los und ledig;
    spricht einer hier dem andern gleich: Gott sei mir Sünder gnädig.
    Du aber ludest uns zu dir, den Hunger uns zu stillen,
    willst uns aus lauter Liebe hier die leeren Hände füllen."
    Außerdem sangen wir das Lied "Großer Gott, wir loben dich" und beteten das Vaterunser.
    Dann forderte der Pfarrer die Anwesenden auf ans Kreuz zu treten und ein grünes Blatt niederzulegen. Er selber kniet vor dem Kreuz für kurze Zeit nieder.

    Danach führte uns Herr Zeman (nur einige Leute) noch an andere Stellen des Friedhofes, u.a. an eine offene Gruft (ich mache ein Bild). Später entdecken wir auch einen gut erhaltenen Grabstein von einem Landsmann Schatz. Ich mache ein Bild.

    Siehe auch FRIEDHÖFE IN MRAMORAK

    Herr Zeman von dem "Serbisch-Deutschen Freundschaftsverein" hatte für uns ein gemeinsames Essen im Gemeinschaftshaus von Mramorak organisiert. Mir wird gesagt, dass dieses Haus mit den Steinen unserer Kirche und der methodistischen Kirche errichtet worden war. Wir werden mit viel Aufwand und Freundlichkeit versorgt. Unter anderem gibt es auch "Sarma".

    Nach dem Mittagessen gehe ich mit einigen Landsleuten die Hauptstraße hinauf (Richtung Dolovo) um an die deutsche Schule und den Ort der deutschen Kirche zu gelangen. Ich finde beides. Seit 1984 (unser erster Besuch) ist ein Teil der Schule abgerissen worden. Es steht jetzt ein Privathaus. Visavi erfrage ich das Pfarrhaus. Es steht noch - ein langes und schönes Gebäude - in ziemlich gutem Zustand.
    Müde kommen wir abends gegen 18.30 Uhr in unserem Hotel in Pancevo an.


    BILDER ZUM EMPFANG

    Zurück

    Sie erreichen uns:

    • Pfarrer i.R. Jakob Stehle(07121/623612)



  • Index-Mramorakreise-2003

    Letzte Aktualisierung: 18.August 2003 Pfarrer Stehle