Übersicht MRAMORAK
Kleine Kirchengeschichte des BANAT
Grußwort



INHALTSVERZEICHNIS





Jubiläumsfeier 1988: 100 Jahre Kirche in Mramorak



KIRCHENGESCHICHTE - BANAT


Kirchengeschichte der Evangelischen des Banats
Quelle: MRAMORAK, Seite 120ff
Zusammengestellt und ergänzt: Pfarrer Jakob Stehle



Rückblick: Die katholische Zeit

Die SLAWEN brachten die Orthodoxie ins Land, die Ungarn den Katholizismus und die Türken den Islam. König Stephan hat sich bei der Christianisierung der Ungarn besonders hervorgetan; der Papst bevollmächtige ihn deshalb, Erzbischöfe, Bischöfe, Äbte, Pröbste und Domherren zu ernennen. Die katholische Kirche wurde so in Ugarn zur Staatskirche. Unter König Matthias Corvinus (1490) kam es zum Zerfall des politischen, sozialen, sittlichen und religiösen Lebens. Die Willkürherrschaft der Fürsten wurde durch den Bauernaufstand 1514 herausgefordert. Die Schlacht von Mohatsch (1526) brachte dem König Ludwig und einem großen Teil des Hochadels den Tod. Luthers Reformation (1517 der Thesenanschlag) fand auch in Ungarn Anhänger. So predigten schon 1522 die Priester in Ödenburg, Leutschau, Ofen, neuschl und Hermannstadt nach der Lehre Luthers. Da in diesen Städten die meisten Deutschen lebten, drang hier die Reformation ein. Anders die Ungarn, die als natürliche Gegner der Deutschen die Reformation zuerst ablehnten. Um 1540 allerdings kam der Calvinismus. Aber später drang (trotz eines Gesetzes von 1523, daß "Lutheraner und deren Gönner" mit dem Tode zu bestrafen drohte) auch das Luthertum ein. So gab es am Ende des 16.Jahrhunderts über 2.000 evangelische Pfarrer in Ugarn. In Temescher Banat war der Katholizismus beinahe ausgestorben; ebenso in der Batschka, in Siebenbürgen und in der Zips. Die Türken ließen Lutheraner und Calvinisten frei schalten - sie sahen darin eine Hilfe gegen den Katholizismus. 1541 wurde die erste Bibel ins Ungarische übersetzt. Der Protestantismus jedoch spaltete sich 1567. Auf der Synode zu Debrezin trennten sich die Calviner (das waren die Ungarn) von den Lutheranern (das waren die Deutschen und Slowaken). Ein Rückschlag für Ungarn kam durch den Erzbischof und Fürstprimas Peter PAZMANY.


Die österreichisch-ungarische Zeit

Das Banat wurde von den Türken 1718 (Frieden von Passarowitz) befreit und kam an Österreich. Schon 1717 wurden Bergwerkersiedlungen angelegt. Unter ihnen waren auch Evangelische aus der Zips und aus Siebenbürgen. Aus der Steiermark und aus Tirol kamen katholische Bergarbeiter. Die evangelische Besiedlung des Banats wurde durch einen Brief Kaiser Karls VI. an den Landgrafen von Hessen- Darmstadt (20.4.1722) ausgelöst. Der Ausgangspunkt der neuen Siedler war Marxheim bei Donauwörth. Dort wurden die "Kolonisten" eingeschifft. Pfarrer Reinhard war der erste ordinierte Pfarrer des Banats. Am 24.Juni 1724 hielt er im türkischen Friedhof bei Langefeld den ersten Gottesdienst. Auf Betreiben der Jesuiten mußte er aber schon nach neun Monaten das Land wieder verlassen. Er starb 1754 in seinem Heimatland Hessen. Als die Temeschwarer Kameraladministration am 5.2.1727 androhte, einen evangelischen Lehrer und Schultheiß als Ketzer zu bestrafen, hörte das junge evangelische kirchliche Leben gänzlich auf. Im Türkeneinfall von 1737 - 1739 überlebten die meisten deutschen Dörfer nicht. Es vergingen über 60 Jahre, bis wieder evangelische Deutsche im Banat ansiedelten.


Das Andsieldungspatent Kaiser Josephs II

"Es war im Jahre 1786 als sich mein Urahne Christian Schurr aus Süssen als Siedler für das Banat anwerben ließ." Es waren Tausende, die damals die Heimat verließen,m und als Siedler ins Banat zogen, um dort ein neues Leben zu beginnen. Durch die jahrzehnte langen Kriege zwischen den Serben und den Türken, sowie zwischen den Türken und denen Östereich-Ungarns waren weite Teile des Landes entvölkert. Die Flüße traten über die Ufer und überschwemmten weite Teile des Landes. Erst nach dem der Sieg des Heerführers PRINZ EUGEN, der zuerst bei Santa und dann später auch bei Belgrad die Türken besiegte, kam ein Frieden zustande. Die damalige Kaiserin MARIA THERESIA beschloß, das Land zu besiedeln. In Deutschland wurde um Kolonisten geworben. Da die Bedingungen der Kaiserin annehmbar waren, meldeten sich zahlreiche Bauern, Kaufleute und Handwerker zur Auswanderung ins BANAT. Es wurden ihnen gute Bedingungen zugestanden: das Land in mehreren Jahren abzuzahlen, 10 Jahre Steuerfreiheit. In Ulm wurde eine Sammelstelle errichtet. Die Siedler kamen aus der Pfalz, aus Hessen, von der Alb und aus dem Schwarzwald. Da der größte Teil der Siedler aus dem Schwarzwal kam, nannte man sie die "Schwaben". In Ulm errichtete man aus Baumstämmen Flöße und auf den Flößen Kabinen für die Frauen und Kinder. Weil die Siedler des Ruderns unkundig waren, mußte man Schiffer als Ruderknechte anwerben. Und so ging die Fahrt auf der Donau abwärts bis ins Banat. Das Land mußte zuerst gerodet werden. Durch die Überschwemmung konnte das Wasser nicht mehr in die Flüße zurück und blieb somit das ganze Jahr über stehen. So wucherte das Schilf und Rohr und wurde die Brutstätte für Moskitos. Bald brach das Sumpffieber aus. Dazu kam noch die Pest und die Cholera. Diese wüteten unbarmherzig unter den Siedlern und forderte ihre Opfer. Darum heißt es auch: Die ersten (erste Generation) fanden den Tod, die Zweiten die Not und die Dritten das Brot. Doch die Siedler hatten das Übel bald erkannt: Sie gruben Kanäle und leiteten das Wasser in den Fluß zurück. Bei der Verteilung der Äcker waren die guten bereits vergeben: Der österreich-ungarische Adel war von der Kaiserin mit Ländereien bedacht worden, und dieser hatte sich die höher gelegenen Felder angeeignet. Es war Graf Merzy von Wien, der, als er die Verwaltung übers Banat erhielt, das Land bereiste und sich nach den Wünschen und Sorgen der Siedler erkundigte. Dann wurde es besser. Ebenso bereiste Kaiser Franz Josef des öfteren das Banat. Nun formierte sich wieder neues kirchliches Leben. Diesmal fing es in der Batschka an. Dort wurden 1784 - 1786 neun evangelische Gemeinden gegründet: Torschau, Tscherwenka, Neuwerbaß, Kleinker, Sekitsch, Bulkes Jarek. (Diese alle lutherisch) Neusiwatz Neuschowe (Diese alle reformiert) Die erste lutherische Gemeinde im Banat entstand 1790 in HEIDESCHÜTZ. Heideschütz war ein Versuchsdorf von Deutschen und Slowaken. Beide aber waren Lutheranischen Glaubens. 1791 wurde Franzfeld und 1820 Mramorak als evangelische Gemeinden angesiedelt. Während Franzfeld rein deutsch war, gab es in Mramorak von Anfang an Deutsche, Serben und Rumänen: Die Deutschen waren Lutheraner, die Serben und Rumänen waren orthodox. In den Städten entstanden zunächst Filialgemeinden. So wurde in Pantschowa erst 1884, in Werschetz erst 1869 und in Weißkirchen erst 1873 Gemeinden gegründet. Seit 1900 hatte Franzfeld Jarkovac zur Filiale; Mramorak hatte sei 1904 Bawanischta und seit 1912 Kubin als Filiale zu betreuen. In der österreichisch-ungarischen Zeit kamen die Pfarrer für die Gemeinden aus der Zips oder aus dem Burgenland; größtenteils in Budapest ordiniert, sprachen sie meistens mehrere Sprachen, zumindest Deutsch und Ungarisch.


Die jugoslawische Zeit

Nach dem ersten Weltkrieg wurde das Banat (die Kornkammer Europas!) in drei Teile aufgeteilt: ein Teil kam zu Rumänien, ein Teil zu Jugoslawien und der Rest verblieb bei Ungarn. Jugoslawien trug damals den Namen "Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen". Die drei Nationen waren fast gleich stark. König Peter I / Alexander I / König Peter II Die südslawischen Abgeordneten in der österreichisch-ungarischen Volksvertretung bilden den "Zagreber Nationalrat" der sich aber bald von Österreich-Ungarn löste und am 1.Dez.1918 den unabhängigen Staat "SHS" (Kraljevina Srba, Hrvata i Slovenaca) bildeten - durch den Prinzregenten und nachmaligen König Alexander I. Karadjordjevic proklamiert. Er umfaßte die Gebiete von Serbien, Makedonien, Montenegro, Slowenien, Kroatien, Dalmatien und Bosnien- Herzegowina sowie nach den Pariser_Verträgen bulgarisches Gebiet, südliche Steiermark und das westliche Banat (Wojwodina) PETER I. Karadjorjevic (1844 Belgrad bis 1921 Belgrad) übernahm 1919 des "Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen", dessen Regent er seit 1918 für seinen minderjährigen Sohn war. Anmerkung: Er wurde nach einem Offiziersputsch gegen die Dynastie Obrenovic 1903 König von Serbien. Er betrieb die Ablösung seiner balkanischen Gebiete von Österreich-Ungarn, mußte nach der Besetzung im Ersten Weltkrieg ins Ausland flüchten. (Lex.2000) 1.Dez.1918: PETER u. Alexander Geradjorjewitsch Königreich Proklamation des "Königreichs der Serben, Kroaten und Slowenen" Das Banat wird zum Teil (südlicher Teil) Jugoslawisch - "Wojwodina" Aufteilung Banat (Mramoraker Heimatbuch) Im Frieden von Trianon, 4.6.1920, wurde das Gebiet aufgeteilt. Das Hauptgebiet (18.000 qkm) gehörte Rumänien. 10.000 qkm kamen zum Königreich Serben, Kroaten, Slowenen - heute Jugoslawien, unser Gebiet und 500 qkm kamen zu Ungarn. 1928 : Die Ermordung des kroatischen Bauernführers RADIC in der Skupstina (Parlament) führte zur Gründung eines separaten kroatischen Landtages in Zagreb. Alexander-I. setzte daraufhin die Verfassung außer Kraft und errichtete eine Militärdiktatur unter dem General Zivkovic. Neue Einteilung des Staatsgebiets in neun Banate, die die historischen Grenzen unberücksichtigt ließen. 1928 : Nach Errichtung der Militärdiktatur durch Alexander I. und Neueinteilung des Landes in neun Banate war der Name "Jugoslawien" offiziell Schon bald nach dem I.Weltkrieg - 1.12.1918 Ausrufung des Königreiches der Serben, Kroaten und Slowenen, begannen sich auch die etwa 250.000 Evangelischen des Landes (Deutsche, Ungarn, Slowaken und Wenden) zu sammeln. Man wollte eine einheitliche Landeskirche aller evangelischen Lutheraner und Calvinisten gründen. Der Plan platzte jedoch auf der ersten Synode (aller Konfessionen und Völker), die im September 1920 in NEUDORF bei Vinkovci abgehalten wurde. Der Grund war die nationale Frage. Jedes Volk wollte seinen eigenen Bischof haben. Ungarn und Slowaken bildeten eine eigene Kirche; die Wenden schlossen sich der deutschen Kirche an.


Der Weg der Lutherischen Deutschen Kirche in Jugoslawien

Am 2.Juli 1923 tagte erstmals die Synode der lutherischen deutschen Kirche in NEUSATZ. Später setzte sie ihre Arbeit noch fünfmal in Neu-Werbaß (dem Sitz des zum Präsidenten ausersehenen Pfarrers Gustav Adolf Wagner) fort. 1926 starb Präsident Wagner und Senior POPP (Dr.phil. Philipp Popp) wurde zum neuen Administrator der Deutschen Landeskirche gewählt. 1927 war der Entwurf für die Landeskirche fertig und dem Staat in Belgrad zur Genehmigung eingereicht worden. Popp hat nicht nur durch sein diplomatisches Können die staatlichen Dienststellen über die Notwendigkeit eines Protestantengesetzes überzeugen können, sondern er gewann auch die Freundschaft des Königs ALEXANDER I. Dieser unterschrieb das Gesetz am 16.April 1930. Zwölf Tage später wurde es im Amtsblatt veröffentlicht und erlangte damit Gesetzeskraft. Im März 1931 fand die Wahl des ersten Bischofs statt. Einstimmig wurde Dr.Popp zum Bischof der Deutsch- Evangelisch-Christlichen Kirche A.B. im Königreich Jugoslawien gewählt. Rechtsanwalt Dr. Wilhelm Roth (aus Kikinda) wurde weltlicher Präsident. Zur Kirche gehörten 71 Gemeinden und 65 Filialen. Die Amtseinführung von Bischof Popp fand am 22.September 1931 statt. Anwesend waren Würdenträger aus zwölf Staaten. Bischof Rendtorff ordinierte Popp zum Landesbischof. Die Landeskirche hatte sieben deutsche Seniorate (Dekanate): -> Das BANATER Dekanat bestand aus neun Gemeinden und sieben Filialen mit etwa 15.000 Evangelischen. -> Das BATSCHKAER Dekanat hatte 21 Gemeinden, neun Filialen, 21 Pfarrer, einen Religionsprofessor, zwei Vikare und 40.000 Gemeindeglieder. -> Das BELGRADER Dekanat bestand aus einer Gemeinde, die das Land Serbien umfaßte, hatte zwei Pfarrer und etwa 3.000 Evangelische. -> Das BOSNISCHE Dekanat hatte sieben Gemeinden, 17 Filialen, vier Pfarrer, drei Prediger und 9.000 Evangelische. -> Das SYRMISCHE Dekanat besaß elf Gemeinden, 19 Filialen, zehn Pfarrer, acht Prediger, zwei Religionslehrer, einen Vikar und etwa 19.000 Glieder. -> Das KROATISCHE Dekanat hatte neun Gemeinden, 23 Filialen, sieben Pfarrer (den Bischof und den Senior mitgerechnet), zwei Vikare, vier Prediger und etwa 12.000 Evangelische. -> Das Deutsche Sniorat in SLOWENIEN hatte drei Gemeinden, drei Filialen, drei Pfarrer, einen Vikar und etwas über 4.000 Glieder. Das Deutsche REFORMIERTE Dekanat war der ungarischen Kirche angeschlossen, als selbständiges Südliches Seniorat. Es hatte 13 Gemeinden, sieben Filialen, elf Pfarrer und einen Vikar und drei Prediger. In ganz Jugoslawien gab es etwa 30.000 deutsche Reformierte. In ganz Jugoslawien gab es etwa 30.000 deutsche Reformierte. Insgesamt gab es im Staate etwa 132.000 evangelische Deutsche, davon 102.000 Lutheraner und 30.000 Reformierte.


Die Zeit des Zweiten Weltkrieges:

1941 5.April SIMOVIC UdSSR Nichtangriffspakt Jugoslawische-Zeit General Simovic schließt mit der UdSSR einen Nichtangriffspakt; darauf hin beginnt Deutschland einen Tag später mit dem Luftangriff auf Belgrad (Überfall auf Jugoslawien), der elf Tage darauf zur Kapitulation der jugoslawischen Armee führte. König und Regierung flohen nach London. April 1941: Pavelic (an der Ermordung Alexanders I beteiligt! - in Marseille- 1934 ) übernahm die Leitung der Marionettenregierung des von Deutschland abhängigen Staat erklärten KROATIEN und errichtete eine terroristische Schreckensherrschaft. Die übrigen Teile von den Achsenmächten okkupiert - vgl. Banat wurde deutsch. Nach dem Auseinanderbrechen des Königreichs der Serben, Kroaten und Slowenen bildeten die Kroaten einen eigenen Staat. Italien besetzte den größten Teil Sloweniens und einen Teil der adriatischen Küste. Ungarn besetzte die Batschka, Bulgarien den südlichen Teil Serbiens, nämlich Mazedoniens. Serbien und das Banat bekamen eine eigene Verwaltung, unterstanden aber dem Oberbefehlshaber der Deutschen Wehrmacht Südost. Während in Serbien General NEDIC regierte, bekam das Banat (wie schon 1718) eine deutsche Verwaltung. Sepp LAPP, ein Franzfelder Rechtsanwalt, wurde der "Banus" des Banats. Drei Jahre lang dauerte diese Zeit (1941 - 1944). Trotz des Krieges waren alle Völker im Banat gleichberechtigt. Jedes Volk hatte dort, wo es die Mehrheit besaß, auch die Spitze der Verwaltung in den Gemeinden zu stellen.


Der Weg der Evangelische Kirche im Banat:

Wenige Tage nach dem Zusammenbruch (April 1941) des jugoslawischen Staates hat Bischof Popp dem Senior des BANATS, Wilhelm KUND, die Vollmacht zur Führung der Kirche im Banat übertragen. Es sollte ein Provisorium sein. Da Ungarn die Absicht hatte, das Banat zu besetzen, war Eile geboten, eine eigene "Landeskirche" aufzubauen. In sechs Monaten waren die Voraussetzungen geschaffen, um die gesetzliche Anerkennung zu erlangen. Am 15.März 1942 wurde Franz HEIN von Bischof D.HECKEL aus Berlin zum Bischof des Banats ordiniert; der Pantschowaer Rechtsanwalt Lorand MENESDORFER wurde weltlicher Präsident. Diese Kirche hatte 15.000 Gläbige und deckte sich mit dem Banat Seniorat (Dekanat); flächenmäßig deckte es das ehemalige jugoslawische Banat mit einer Fläche von 10.000 qkm. Die Gemeinden des Dekanats bildeten zugleich auch die "Landeskirchengemeinden". Die Landeskirche bestand aus neun Muttergemeinden und sieben Filialen: -> FRANZFELD, (Gründung: 1790) 6000, Bischof Hein und Vikar Johannes Poglitsch; -> HEIDESCHÜTZ,(Gründung: 1791) 800, Pfarrer Immanuel Retzer, Filiale war Altletz mit 70 Evangelischen; -> MRAMORAK, (Gründung: 1820) über 3.000, Pfarrer Johannes Lang, mit Filialen Kubin 100 und Bawanischta 300 Evangelischen. -> NEUBETSCHEJ, 49, Pfarrer Karl Flachbart, Filiale St.Theis Nikolaus mit 100 Evangelsichen. -> PANTSCHOWA, 3.000, Senior Kund, Vikar Ernst Laßlo und Religionsprofessor Matthias Merkle; -> BETSCHKEREK, (Gründung: 1932) 260, Pfarrer Stefan Cspesanyi, Filiale Lazarfeld (Gründung: von Pantschowa her 1928) mit 115 Evangelischen; -> KIKINDA, 213, Pfarrer Alexander Konecsnyi; -> VOJLOVICA, 1.200, Pfarrer Matthias Merkle; -> WERSCHETZ, 500, Pfarrer Peter Schön, Filiale Weißkirchen mit 160 Evangelischen.


Die Blutzeugen der kleinen Kirche des Banats

Wie viele Kirchengemeinderäte erschossen wurden oder verhungerten ist namentlich nicht bekannt.
Stellvertretend sind genannt:

  • Aus Franzfeld: Kirchenvater Zetter; die Presbyter: Adam Hild, Michael Lapp, Jakob Tremmel, Jakob Hittinger, Michael Hild; Martin Weber, Friedrich Wittmann und Andreas Jahraus.
  • aus Kubin: Jakob Filtschek, Inspektor.
  • Aus Heideschütz wurden verschleppt: Kircheninspektor Christian Stützmann und Presbyter Wilhelm Hoffmann. Im Lager sind verstorben: Andreas hetzel, Georg Raff und Jakob Schurr. Außerdem hat Heideschütz zwei Pfarrer zu beklagen: Beim Einmarsch der deutschen Truppen wurde der slowakische Pfarrer erschossen, und als Partisanen einzogen wurde Pfarrer Retzer nach Rußland verschleppt, wo er auch gestorben ist.
  • Aus Vojlovica: Kircheninspektor Himpelmann und die Kirchengemeindräte Grau und Raff.
  • Aus Pantschowa: Senioratsinspektor Gramberg, Kirchengemeinderäte Vogenberger und Schmähl.
  • Senior Kund erlebte die ganze Vernichtungszeit; im Vernichtungslager Rudolfsgnad ist er dann verstorben (April 1947 an Entkräftung).
  • Michael Schaffer, Pfarrer von Leibach (Ljubljana) starb in Slowenien an den Folgen seiner Mißhandlungen, die er im Lager erhielt.
  • Bischof Dr. Philipp Popp wurde im Juni 1945 standrechtlich erschossen. Er, der hunderten Menschen, auch Kommunisten, das Leben gerettet hatte, verzichtete auf Rettung, als es um das Zeugnis für Gott ging.
  • Gott hatte für den Bischof der kurzlebigen kleinen Landeskirche des Banats, Franz HEIN, einen anderen Weg. Dieser führte ihn nach Bad Ischl und später nach Stuttgart. Er wurde die zentrale Persönlichkeit aller Vertriebenne aus Jugoslawien. Er wurde zum Bindeglied zwischen Heimat und Zerstreuung. Als die Vollwaisen aus Jugoslawien in die Bundesrepublik kamen, baute er das Jugenddorf Isny auf und verhalf so vielen jungen Menschen zu einem Beruf.

Beim ersten Gottesdienst der Mramoraker Kirchweih in Fellbach hielt er den Gottesdienst.




Die Zeit der Rechtlosigkeit

Während der Besatzung bildeten sich in der Hauptsache zwei Partisanengruppen, die beide nach dem Vorbild früherer serbischer Bandankämpfen operierten:
  • eine monarchistisch-zentralistische unter dem General MIHAILOVIC und
  • eine kommunsitischeunter Josip BROZ, genannt TITO. Nach anfänglicher Zusammenarbeit rivalisierten beide Gruppen.

Mihailovic wurde von der monarchischen Regierung in London zum Kriegsminister ernannt, dann aber von den Engländern in TEHERAN zugunsten TITOS fallengelassne.
Nach der Befreiung BELGRADS (Oktober 1944) richtete Tito unter Einbeziehung der Exilregierung SUBASIC eine provisorische Regierung ein. Das provisorische Parlament (Vorsitzender RIBAR), das aus der AVNOJ (Antifasistischer Rat der nationalen Befreiung Jugoslawiens) entstand, erließ zahlreiche Reformgesetze und schrieb Wahlen aus.
Die Deutschen waren rechtlos; sie wurden in den Vernichtungslagern (z.B. Rudolfsgnad , Jarek) dem Hunger und Tod preisgegeben.






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